Stadtwerke Journal Nr. 52 | September 2024

Stadtwerke Journal 11 Sensoren sichern Funktionsfähigkeit Smarte Technologien im Kufsteiner Versorgungsnetz Smarte Technologien und Datenübertragungen halten zunehmend Einzug in die Netzinfrastruktur. Durch den Einsatz verschiedener Sensoren ist ein kontinuierliches Monitoring möglich, wodurch Störungen rasch ausgemacht und behoben werden können. Radar-Sensoren erfassen den Füllstand im Abwassernetz. Überwachung des Fernwärmenetzes Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Leckage – zur Messung dieser Parameter wird zukünftig in den Fernwärmeschächten auf die neue Technologie der LoRaWAN®-Sensoren gesetzt. Dabei handelt es sich um einen Übertragungsstandard für kleine Datenmengen über große Entfernungen. Undichtheiten und Rohrbrüche lassen sich durch die zur Verfügung stehenden Messwerte schnell erkennen, eingrenzen und anschließend beheben. Sensorik im Abwassernetz Starke Regenereignisse können das Kanalnetz überlasten. Um Schäden zu vermeiden, wird das mit Regenwasser stark verdünnte Abwasser in Rückhaltebecken gepuffert oder über Entlastungsbauwerke in den Inn geleitet. Zur Analyse dieser Ereignisse sind Sensoren im Kanalnetz installiert. Füllstände werden so an den störanfälligen Stellen alle zehn Sekunden erfasst. Mehrmals täglich – im Ereignisfall in Echtzeit – werden die Daten übertragen und aufbereitet. Aus den Messdaten lassen sich Maßnahmen zur Reduzierung von Überlastungen ableiten. Permanentes Monitoring im Trinkwassernetz Seit Juni 2024 sind im Trinkwassernetz der Kufsteiner Innenstadt smarte Geräuschsensoren installiert, die das Leitungsnetz permanent auf Abweichungen und Leckgeräusche überwachen. Die Sensoren unterscheiden Störgeräusche anhand ihres Frequenzspektrums von normalen Fließgeräuschen und lokalisieren Störungen präzise. Ein speziell trainiertes KI-Modell klassifiziert die Leckwahrscheinlichkeit, um Fehlalarme zu vermeiden. Dies ist derzeit die effektivste Methode, um Wasserlecks ohne Zeitverlust zu orten. Alarmierungen im Hydrantennetz In Kufstein sind 20 % der Oberflurhydranten digitalisiert. Sie sind mit Sensoren ausgestattet, die in Echtzeit über Betätigungen informieren. Beim Öffnen oder Schließen eines Hydranten erfolgt ein Alarm an die Zuständigen der Stadtwerke Kufstein, um sicherzustellen, dass die Betätigungen berechtigt und sachgemäß erfolgen. Dadurch können Leckverluste, Beschädigungen am Hydranten sowie Schäden am Leitungsnetz vermieden werden, was zu erheblichen Kosteneinsparungen führt. Auch im Falle eines umgefahrenen Hydranten erfolgt eine automatische Alarmierung. Neuerung im Kundenportal Im Kundenportal unter portal.stwk.at werden künftig neben den Daten zum eigenen Stromverbrauch auch der Wasser- und Fernwärmeverbrauch übersichtlich dargestellt. Ungewollte Mehrverbräuche und Leckagen können so schneller erkannt werden.

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