Stadtwerke Journal Nr. 44 | Dezember 2022

Für private Haushalte hat die österreichische Bundesregierung Maßnahmen zur Abfederung der hohen Energiekosten festgelegt. Auch für energieintensive Unternehmen gibt es einen Energiekostenzuschuss. Gegliedert in unterschiedliche Ver- brauchsgruppen wird es hier teils deutliche Entlastungen geben. Um kleinere Unternehmen zu unterstützen, entfällt bei Jahresumsätzen bis 700.000 € das 3%-Energieintensitätskriterium. Doch wie können sich Unternehmen nun vor weiter steigenden Energiepreisen schützen? Und vor allem: Was lässt sich innerhalb weniger Wochen noch umsetzen? Die Stadtwerke Kufstein zeigen, was Unternehmerinnen und Unternehmer jetzt tun sollten, um gut durch den Herbst und Winter zu kommen. 1) Technik oder Mensch Grundsätzlich gibt es zwei Ansatzpunkte, um den Energieverbrauch zu reduzieren: Das sind einerseits technische Maßnahmen und andererseits Verhaltensänderungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bei Letzteren besteht oft die Gefahr eines Rückfalls in alte Verhaltensmuster, während technische Maßnahmen auf Dauer erfolgversprechend sind – aber eine einmalige Investition benötigen. Idealerweise werden beide Möglichkeitenmiteinander kombiniert und somit das Optimumaus allen Maßnahmen herausgeholt. 2) Den Energieverbrauch überprüfen ErstdurcheinregelmäßigesBeobachtenvonStrom,Heizung, Fuhrparkund Wasser wird klar, welche Möglichkeiten es gibt, umden Energieverbrauch imUnternehmentatsächlicheffektivzureduzieren.WerbereitseinenSmart Meter Stromzähler oder einen Lastprofilzähler montiert hat, kann sich über das Stadtwerke Kundenportal portal.stwk.at einloggen und den eigenen Stromverbrauch in 15-Minuten-Intervallen ablesen und kontrollieren. Das ist auch bequem über das Smartphone möglich. 3) Den Warmwasserverbrauch reduzieren Das Warmwasser in Waschräumen ist teilweise viel zu heiß eingestellt. Die Wassertemperatur dauerhaft zu senken oder gar auszuschalten, reduziert die Energiekosten bereits deutlich. Je nach Gebäudegröße kann es auch überlegenswert sein, auf dezentrale Wassererhitzer umzustellen. 4) Raumtemperatur beachten Die Raumtemperatur bietet einen sehr großen Hebel für Einsparungen. Jedes Gradweniger spart 6%Energie. Für Räume, in denen überwiegend im Sitzen gearbeitet wird, ist eine Raumtemperatur zwischen 19 und 21 °C empfehlenswert, bei schwerer körperlicher Tätigkeit reichen sogar nur 12 bis 15 °C aus. Gänge, Hallen oder Technikräume müssen gar nicht bzw. sehr gering beheizt werden. Natürlich ist im Winter auf Auskühlung zu achten und darauf, dass Leitungen und Geräte nicht beschädigt werden. Um zu vermeiden, dass leere Büros nach Feierabend oder am Wochenende übermäßig beheizt werden, kann ein programmierbarer Thermostat helfen. Unbedingt vermieden Energiesparen in Unternehmen und Betrieben 11 Tipps für eine deutliche Reduktion des betrieblichen Energieverbrauchs Tipps zum Energiesparen beziehen sich meist auf private Haushalte. Genauso wichtig und notwendig sind aber auch Einsparmöglichkeiten für Unternehmen und Betriebe. 16 Stadtwerke Journal

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