Stadtwerke Journal 33 | Februar 2021

Stadtwerke Journal 9 Warum verbrauchte Energiequellen keinesfalls im Restmüll entsorgt werden dürfen Brandgefährlich: Alte Batterien und Akkus W as früher futuristisch anmutete, ist heute Alltag: Mobile elektrische Geräte ohne Kabel begleiten uns auf Schritt und Tritt. Smartphones, Tablets, Notebooks, Lampen und Werkzeuge sind längst nicht mehr von einer dauerhaften Stromzufuhr abhängig – sie funktionieren mit Batterien bzw. Akkus. Mittlerweile befinden sich diese in Rollern, Rasenmähern, Fahrrädern, Mopeds, Autos und Co. Homeoffice und Elektromobilität boomen und so sind auch immer mehr und vielfältigere Batterie-Typen im Umlauf. Die in Österreich pro Jahr verkauften Akkus haben ein Gesamtgewicht von ca. 4.700 Tonnen. Für die Entsorger ist diese Flut an Akkus eine Herausforderung. Für den Verbraucher gilt vor allem eine Regel: „Batterien und Akkus keinesfalls im Rest- oder Metallmüll entsorgen!“, warnt Recyclinghofleiter Man- fred Zöttl. „Diese stellen eine große Brandgefahr dar, vor allem die Lithi- um-Ionen-Akkus.“ Gefahrenquelle Lithium-Ionen-Akkus Diese sind besonders im Industriezweig Mobilität sehr gefragt. Sie wer- den beispielsweise als Antriebsmittel für E-Bikes und E-Scooter ver- wendet. Aber auch bei Kleingeräten wie Smartphones und Werkzeugen kommen sie häufig zum Einsatz, da sie eine hohe Energiedichte auf- weisen und damit besonders leistungsstark sind. Das hat wiederum eine erhöhte Brandgefahr zur Folge. Eine Selbstentzündung kann vor allem dann entstehen, wenn das betreffende Gerät mechanisch be- schädigt wird, etwa durch Zu-Boden-Fallen, durch Überhitzung oder eine Tiefentladung, sprich vollständiges Entladen des Akkus. Verliert das Handy oder das E-Bike nach einem Sturz beispielsweise schnel- ler die Ladung oder weist ein Akku überhaupt optische Beschädigung auf (geblähtes, verformtes oder geschmolzenes Gehäuse, ausgelaufene Flüssigkeit etc.), dann sollte dieser möglichst rasch bei einer Sammelstelle abgegeben werden, am besten in der Originalver- packung oder in einer Kunststoff- tasche. Sonderbehandlung für Lithium-Ionen-Akkus „Für defekte Lithiumbatterien gel- ten strenge Auflagen, was die Lage- rung betrifft“, weiß Zöttl. „Wir müssen sie witterungsgeschützt und getrennt von anderen Problemstoffen in einem be- festigten Bereich aufbewahren. Die Lagerung erfolgt in eigenen, verschließbaren Metallfässern. Die Pole müssen abgeklebt und die Akkus einzeln in Plastik- säcke verpackt werden. Im Fass werden sie dann noch mit Vermiculit bedeckt. Das ist ein Mineral, das beim Brandschutz zum Einsatz kommt“, so Zöttl. Aufgrund ihrer Größe gelten Lithiumbatterien mit einem Ge- wicht von über 500 g als besonders gefährlich und müssen gleich behandelt werden wie defekte Akkus. Nach der Sammlung werden sie in aufwendigen Ver- fahren recycelt. Vor allem die enthaltenen wertvollen Metalle wie Lithium, Nickel, Kupfer, Aluminium und Kobalt werden wiederverwendet. Batteriesammlung im Einzelhandel Die üblichen Haushaltsbatterien können nicht nur bei den Recyclinghöfen abgegeben werden, sondern auch im Einzelhandel. In Österreich ist seit 2008 je- des Geschäft, das Batterien verkauft, zur kostenlosen Rücknahme verpflichtet, unabhängig von der Größe der Verkaufsfläche und von einemNeukauf. Wenn Sie unsicher sind oder Fragen zum Thema Bat- terien oder Akkus haben, stehen Ihnen unsere Mitar- beiter am Recyclinghof gerne für Auskünfte zur Ver- fügung. Auch Autobatterien können bei den Recyclinghöfen imBezirk abgegeben werden.

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