Stadtwerke Journal 33 | Februar 2021

12 Stadtwerke Journal Kufstein heizt CO 2 -neutral 1978 errichtete man in Kufstein ein Fernwärmenetz und stellte damit die Weichen für umweltfreundliches Heizen. 25 Jahre später nahm die Bioenergie Kufstein, ein Tochterunternehmen der Tiroler Wasserkraft und der Stadtwerke Kufstein, das damals größte Biomasse-Heizkraft- werk Österreichs in Betrieb. 60 % aller Haushalte in Kufstein sind an das Fernwärmenetz angeschlossen und erhalten die benötigte Wärme für Heizung und Warmwasser vom umweltfreundlichen Biomasse-Heiz- kraftwerk. Wärme und Strom aus Biomasse „Wir decken mit unserer modernen Anlage fast zwei Drittel des gesam- ten Wärmebedarfs der Kufsteiner Bevölkerung ab“, erklärt Betriebsleiter Walter Eisenmann. Zusätzlich werden mithilfe einer Dampfturbine imWerk 22Mio. Kilowattstunden Ökostrom produziert, was etwa dem Jahres- verbrauch von 6.400 Haushalten entspricht. Für die Erzeugung von Wärme und Strom kommen nur nachhaltige Rohstoffe wie Hackschnitzel aus der Holzindustrie sowie bäuerliches Waldhackgut zum Einsatz. Das sorgt für verantwortungsvolle, regionale Wert- schöpfung. Tausende Tonnen CO 2 eingespart „Die Verbrennung der verwendeten Biomasse ist CO 2 -neutral und ersetzt jährlich den Verbrauch von fast 9 Millionen Liter Heizöl. Das entspricht einer jährlichen CO 2 -Einsparung von 26.000 Tonnen“, ist Walter Eisen- mann stolz auf die Umweltbilanz. Das Verbrennen der gänzlich unbehan- delten Baumreste setzt nur jenes CO 2 frei, das die Bäume zuvor aus der Luft gefiltert und gespeichert haben. Damit heizt Biomasse CO 2 -neutral. Interessantes Detail am Rande: Auch die vom Recyclinghof jährlich im Jänner eingesammelten Kufsteiner Weihnachtsbäume enden als wert- voller Brennstoff imHeizkraftwerk. Energie für die Zukunft Heute ist die Hauptleitung des Kufsteiner Fernwärmenetzes bereits über 37 km lang. Das Heizkraftwerk versorgt in Kufstein mehr als 600 Anla- gen mit wohliger Wärme und Warmwasser. Das entspricht 5.600 Haus- halten und 550 Geschäften, Büros und Arztpraxen. Auch in Zukunft wer- den neue Gebäude an das bestehende Fernwärmenetz angeschlossen. Betriebsleiter Walter Eisenmann sieht in Energie aus regionaler Bio- masse die Zukunft: „Neben Wasserkraft, Solar- und Windenergie sind Kraftwärmekopplungsanlagen zukunftsweisende Modelle einer um- weltfreundlichen und regenerativen Energieerzeugung. Unsere Anlage ist daher auch Teil des Programms für ein energieautonomes Tirol 2050.“ Das Biomasse-Heizkraftwerk befindet sich in Endach hinter demRecyclinghof. Auf diesemAreal wird umweltfreundlich die benötigte Wärme fürWarmwasser und Heizung der Kufsteiner Bevölkerung erzeugt. Warum auf Fernwärme setzen? • Saubere Energie und Ökostrom • 365 Tage rund um die Uhr verfügbar • Einfache und bequeme Nutzung • Keine Vorratshaltung von Brenn- mitteln • Günstiger als vergleichbare Heizsysteme • Niedrige Investitionskosten • Regionale Wertschöpfung

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