Stadtwerke 130 Jahre Jubiläums-Chronik - Juni 2024

brachte viele Vorteile: Unabhängigkeit von Öl und Gas, weniger Schadstoffe und eine höhere Wertschöpfung in der Region Kufstein. Fast zwei Drittel des gesamten Wärmebedarfs der Kufsteiner Bevölkerung werden durch das Biomasse-Heizkraftwerk gedeckt. TAUSENDE TONNEN CO2 EINGESPART Die Verbrennung der eingesetzten Biomasse ist CO2-neutral und ersetzt jährlich den Verbrauch von fast neun Millionen Litern Heizöl. Das entspricht einer jährlichen CO2-Einsparung von 26.000 Tonnen. Das Holz stammt dabei ausschließlich aus regionalen Wäldern und ist unbehandelt. Nur die Teile eines Baumes, die nicht anders verarbeitet werden können, landen zerkleinert als Hackschnitzel im Biomasse-Heizkraftwerk. Dort werden sie verbrannt und erzeugen Strom und Wärme. Bei der Verbrennung der völlig unbehandelten Baumreste wird nur das CO2 freigesetzt, das die Bäume zuvor aus der Luft gefiltert und gespeichert haben. Biomasse heizt also CO2-neutral. Um möglichst effizient zu arbeiten, wird immer nur so viel Energie erzeugt, wie gerade benötigt wird. Als Hackschnitzel zerkleinert wird Holz im Biomasse-Heizkraftwerk für die Produktion von Wärme und Strom verwendet. für die Stromerzeugung erneuert und die Verbrennungsregelung des Biomassekessels auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Die noch vorhandenen Erdgaskessel wurden ab diesem Zeitpunkt nur noch zur Spitzenlastabdeckung und für Revisions- sowie Sanierungsarbeiten benötigt. FERNWÄRME-RINGSCHLUSS Mitte Mai 2021 wurden umfangreiche Erweiterungen am Fernwärmenetz vorgenommen. Es wurde zu einem Ring zusammengeschlossen, der eine nahezu lückenlose Versorgung sicherstellt. Bei Sanierungsarbeiten, Reparaturen oder größ- eren Anschlussarbeiten muss die Fernwärme nicht mehr abgeschaltet werden. Außerdem wird der Druck im gesamten Netz besser verteilt. Der Zusammenschluss der Netzabschnitte wurde bereits 1979 bei der Errichtung der ersten Rohre für die Fernwärmeversorgung eingeplant. DIE VERSORGUNG IST GESICHERT Die Fernwärmeversorgung in Kufstein funktioniert auch bei Störungen in der Lieferkette. Vor allem vor Wintereinbruch werden im Biomasse-Heizkraftwerk Vorräte angelegt, um die Wärmeversorgung sicherzustellen. So kann das BiomasseHeizkraftwerk mehrere Wochen autark betrieben werden. Zudem ist Holz ein kontinuierlich nachwachsender und regionaler Brennstoff, der aufgrund der kurzen Wege schnell zum Heizkraftwerk transportiert werden kann. Das Biomasse-Heizkraftwerk ist genau auf den Bedarf von Kufstein ausgelegt: 90 % der benötigten Wärme für Heizung und Warmwasser werden gedeckt. Die restlichen 10 % feuert bei Bedarf einer der drei noch vorhandenen Gaskessel zu. ZUSAMMENARBEIT DER TIWAG UND DER STADTWERKE Die TIWAG und die Stadtwerke erweisen sich bei der Fernwärmeversorgung als eingespieltes Team. Die Bioenergie Kufstein GmbH ist ein Gemeinschaftsunternehmen, an dem die TIWAGTiroler Wasserkraft AG und die Stadtwerke Kufstein GmbH zu 2014 wurde die Turbine getauscht und die Verbrennungsregelung des Biomasse-Kessels auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Die Verbrennung von Holz ist CO2-neutral, da ein Baum maximal so viel CO2 freisetzt, wie er für sein Wachstum benötigt hat. 26 NEBENPRODUKT STROM Um die Effizienz des Kraftwerkes weiter zu steigern, haben sich die TIWAG und die Stadtwerke 2014 für die Umstellung auf den wärmegeführten Betrieb entschieden. Dieser richtet sich nach dem Wärmebedarf der Kundinnen und Kunden, der Bedarf an Holzhackschnitzeln wird dadurch deutlich reduziert. Der erzeugte Strom wird im Gegensatz zu früher als wertvolles „Abfallprodukt“ betrachtet. Der durch die Erwärmung des Wassers entstehende Dampf treibt eine Turbine zur Stromerzeugung an. 22 Millionen Kilowattstunden Ökostrom werden so produziert, was etwa dem Jahresverbrauch von 6.400 Haushalten entspricht. Für die Umstellung wurden die Turbine

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