Die ersten Überlegungen zur Errichtung eines Fernheizwerkes begannen bereits 1970. Man wollte den Hausbrand reduzieren und das Wasserschutzgebiet des Tiefbrunnens Fürhölzl, das einen Großteil des Stadtgebietes umfasst, schonen. Das Heizwerk sollte außerdem zukünftige Großprojekte wie das Inntalcenter mit Wärme versorgen. Abgesehen davon wurde die Wärmeerzeugung in einer Großanlage als wirtschaftlicher und umweltfreundlicher eingestuft als die Eigenerzeugung in den einzelnen Haushalten. Für den Standort neben dem Kraftwerk Weissach entschied man sich, weil hier ausreichend Platz für Erweiterungen vorhanden war und das Stadtbild nicht unter den zwei Schornsteinen leiden würde. STARTSCHUSS FÜR DEN BAU Am 10. April 1978 begannen die Bauarbeiten für die Fernwärmeversorgung. Das Leitungsnetz war bereits Mitte Juni betriebsbereit, aufgrund von Lieferverzögerungen konnten die Arbeiten an der Kesselanlage erst verspätet finalisiert werden. Am 10. Oktober 1978 wurde die Anlage schließlich mit Schweröl statt mit Flüssiggas in Betrieb genommen. Zu diesem Zeitpunkt war das Fernwärmenetz im Stadtgebiet fünf Kilometer lang und es wurden 41 Abnehmerinnen und Abnehmer versorgt. Im Februar 1981 hatte sich das Fernwärmenetz bereits auf 18 Kilometer ausgedehnt und die Zahl der Abnehmerinnen und Abnehmer war auf 200 angestiegen. Daher wurden ein dritter Heizwasserkessel für den Betrieb mit Gas und ein Elektrodenkessel für den Sommerbetrieb installiert. 1982 wurde ein Teil der geplanten Ringleitung in Zell gebaut. Mitte der 80er Jahre befand sich das Heizkraftwerk in einer wirtschaftlich schwierigen Situation: Die Kreditzinsen und die Preise für der Ölpreis stieg aber schon in den 70er-Jahren. Zudem geriet das Kraftwerk in den Fokus der Öffentlichkeit. Umweltprobleme im Betrieb wurden aufgedeckt: Durch den wiederholten Einsatz von Schweröl und einer nicht ausreichend funktionierende Filteranlage hatte sich die Luftqualität in Kufstein deutlich verschlechtert. Der damalige Stadtwerkedirektor wurde abgesetzt. Nach Anschaffung einer KugelregenReinigungsanlage konnte die Luftqualität wieder verbessert werden. In dieser Zeit wurde auch erstmals der Einsatz von Dank Biomasse-Heizkraftwerkes unabhängig versorgt Die Geschichte des Fernheizwerkes reicht bis ins Jahr 1978 zurück. Damals wurde es mit Flüssiggas und Heizöl betrieben, ab 1988 mit Erdgas. Heute ist es ein Biomasse-Heizkraftwerk, das die Bevölkerung von Kufstein nachhaltig mit Wärme und Strom versorgt. 1978 wurden die Rohre für die Fernwärmeversorgung an der Innpromenade verlegt. Erdgas als alternative Heizmöglichkeit diskutiert. Infolge eines Brandes von Teilen der Abgasfilteranlage im November 1986 musste das Fernheizwerk seinen Betrieb einschränken und auf den Einsatz von Öl verzichten. Die Verhandlungen mit BayernGas über einen Erdgasanschluss waren zu diesem Zeitpunkt schon weit fortgeschritten. Die Umstellung erfolgte bereits ein Jahr später, was den Ausstoß von Schwefeloxiden und Ruß um 98 % senkte. Die Hauptverursacher der Luftverschmutzung, die beiden Dieselaggregate, legte man 1992 still. ZUKUNFTSWEISENDES BIOMASSE-HEIZKRAFTWERK Im Dezember 2003 folgte ein weiterer Meilenstein: Die Bioenergie Kufstein GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen der TIWAG und der Stadtwerke Kufstein, nahm auf einer Fläche von 15.000 m² das damals größte und leistungsstärkste Biomasse-Heizkraftwerk Österreichs in Betrieb. Ab diesem Zeitpunkt wurde das Fernheizwerk nicht mehr mit Gas und Öl, sondern mit nachwachsenden Rohstoffen betrieben. Das Fernwärme
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