Wir versorgen Menschen & Wirtschaft. Amtliche Mitteilung
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Was vor 130 Jahren als „städtische Wasserleitungsanstalt“ gegründet wurde, ist in diesen vielen Jahrzehnten zur wichtigsten Institution in der Versorgung der Kufsteiner Bevölkerung in den grundlegendsten Bereichen der Daseinsvorsorge geworden. Nicht nur die Versorgung mit Wasser, sondern auch jene mit Strom und die gesamte Abfallwirtschaft werden zur vollsten Zufriedenheit der Kufsteinerinnen und Kufsteiner von den Stadtwerken Kufstein abgewickelt und es besteht eine langjährige intensive Zusammenarbeit dieser städtischen Gesellschaft auch mit den politischen Institutionen unserer Stadt. Ob Wasser, Wärme, Strom oder Abfall, gerade in diesen Fragen ist eine verlässliche Erledigung aller anstehenden Aufgaben für die Bevölkerung unerlässlich. Neben diesen mit Bravour erbrachten Leistungen möchte ich aber aus mittlerweile langjähriger persönlicher Erfahrung ausdrücklich festhalten, dass die Stadtwerke Kufstein eine Unternehmenskultur entwickelt haben, die in allen Bereichen ständig für Neuerungen offen ist. Sei es für das Kabel-TVNetz, die Internetversorgung unserer Stadt oder neue Projekte wie die erste flächendeckende Versorgung mit E-Carsharing, immer sind es die Stadtwerke Kufstein, die federführend an diesen Projekten beteiligt sind und diese mustergültig umsetzen. Die Spezialistinnen und Spezialisten der Stadtwerke und ihrer Tochtergesellschaften sind für uns eine wertvolle Unterstützung in unzähligen Sachfragen, seien sie technischer oder betriebswirtschaftlicher Natur. Dies hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass sich die Stadtwerke mustergültig und auch durch offizielle Auszeichnungen bestätigt um ihr Personal kümmern. Die Ausbildung in allen Bereichen ist großartig und daraus resultiert eine extrem positive Einstellung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegenüber ihren Kundinnen und Kunden, aber auch gegenüber der Eigentümerin, der Stadt Kufstein. Es waren in den letzten Jahren die Stadtwerke Kufstein, welche die Stadt Kufstein durch die vorübergehende Übernahme des Forstbetriebes unterstützt haben und in weiterer Folge durch eine Übernahme den Kaiserlift für die Stadt Kufstein und ihre Bevölkerung gerettet haben. Bei allen Innovationen, die von der Stadt Kufstein betrieben werden, sind die Stadtwerke rasch an Bord und werden immer zu einem ganz wesentlichen und unverzichtbaren Projektpartner. Die letzten Jahre betreffend denke ich vor allem daran, wie sich die Stadtwerke in Fragen der Digitalisierung ebenso eingebracht haben wie jetzt in unseren Coworking Space in den Räumen des KISS oder in neue Initiativen der praktischen Anwendung Künstlicher Intelligenz. Ich bin mir sicher, dass durch die positive Einstellung 130 Jahre Stadtwerke Kufstein der dort arbeitenden Menschen auch in Zukunft neue Herausforderungen und neue Technologien immer auf ein offenes Ohr stoßen und damit für die Eigentümerin, nämlich die Stadt Kufstein, immer gewährleistet sein wird, dass wir an diesen Entwicklungen teilhaben können. Das ist für die gesamte Stadt Kufstein, ihre wirtschaftliche, aber auch soziale Weiterentwicklung unumgänglich. Ich möchte den Stadtwerken Kufstein und allen Menschen, die dort in den vergangenen Jahrzehnten gearbeitet haben und derzeit tätig sind, zu diesem 130-Jahre-Jubiläum sehr herzlich gratulieren, mich für die hervorragende Zusammen- arbeit bedanken und der Hoffnung Ausdruck geben, dass unsere Stadtwerke auch in Hinkunft der verlässliche Partner für die Kufsteiner Bevölkerung bleiben werden. Mag. Martin Krumschnabel Bürgermeister der Stadt Kufstein Vorwort
Seit 130 Jahren prägen die Stadtwerke Kufstein das Leben in unserer Stadt. Sie sind weit mehr als nur ein Versorgungsunternehmen – sie sind ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Region, ein Motor für Fortschritt und Entwicklung. Die Geschichte der Stadtwerke Kufstein ist von herausfordernden Anfängen, von Erfolgen und Meilensteinen, von Innovationen und Veränderungen geprägt. Sie spiegelt wider, wie sich unsere Stadt im Laufe der Zeit verändert hat – und wie die Stadtwerke diesen Wandel stets begleitet und mitgestaltet haben. In dieser Festschrift wollen wir gemeinsam mit Ihnen eine Reise durch die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft der Stadtwerke Kufstein unternehmen. Wir möchten die Leistungen der Vergangenheit und Gegenwart würdigen, aktuelle Projekte und Initiativen beleuchten und einen Ausblick geben, wie die Stadtwerke auch in Zukunft unsere Stadt prägen werden. Die Themen dieser Festschrift sind vielfältig und spannend: von der Geschichte der Wasser- und Energieversorgung in Kufstein bis zu den 4 Gestern, heute und morgen! neuesten Technologien und Innovationen, von der nachhaltigen Entwicklung bis zur sozialen Verantwortung. Ich danke allen Kundinnen und Kunden der Stadtwerke Kufstein für ihre Treue und unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren unermüdlichen Einsatz und ihr Engagement. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und Entdecken der spannenden Geschichten und Projekte der Stadtwerke Kufstein. Wolfgang Gschwentner Kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtwerke Kufstein
Das 130-Jahr-Jubiläum der Stadtwerke Kufstein ist für mich etwas ganz Besonderes. Seit Februar 2023 darf ich die Stadtwerke Kufstein als Technischer Geschäftsführer begleiten und mitgestalten. Schnell ist für mich festgestanden, dass die zukunftsorientierte, praktikable und umsetzungsstarke Mentalität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter perfekt zu meiner persönlichen Einstellung passt. Eine ideale Basis, um die Herausforderungen der Zukunft im Sinne der Bevölkerung zu meistern. Liest man die Chroniken der Stadtwerke Kufstein – beginnend mit dem Jahr 1894 – wird deutlich, dass die Firmengründer damals voller Tatendrang und Motivation waren. Ähnlich fühle ich mich heute. Nur: Damals waren die Umstände und Herausforderungen völlig andere. Es galt, die Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser zu versorgen und somit dazu beizutragen, dass in jedes Haus der technische Fortschritt in Form von Elektrizität einzieht. Später folgten Meilensteine wie der Aufbau eines eigenen TV-Kabelnetzes, der Start der Fernwärmeversorgung oder der Ausbau des BreitbandInternets. Stets und zu jeder Zeit war es der Auftrag und das Bestreben der Stadtwerke, die Menschen bestmöglich zu versorgen. Dieser Ansatz wird bis heute verfolgt: Mit modernsten technischen Möglichkeiten, das Leben der Bevölkerung möglichst angenehm, einfach, zeitgemäß und trotzdem leistbar zu gestalten. Die Stadtwerke Kufstein bieten Sicherheit, sowohl in der Versorgung der Wirtschaftsbetriebe als auch zur Absicherung der Grundbedürfnisse in der Region und nicht zuletzt in Form eines beständigen Unternehmens, das sich für die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger einsetzt und sich als starker Arbeitgeber etabliert. Diese Sicherheit fußt auf dem Fundament der hervorragenden Arbeit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der vergangenen 130 Jahre. Sie sind das Herzstück unseres Erfolgs. Ihre Motivation und ihr Einsatz sind unermüdlich und sie sind es, die die Stadtwerke Kufstein zu dem gemacht haben, was sie heute sind. Neue digitale Technologien – insbesondere die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz –, stark schwankende Rohstoff- und Energiepreise, umfangreiche Gesetze und Regularien sowie der Anspruch der Bürgerinnen und Bürger, sozial, ökonomisch und ökologisch nachhaltig zu sein, machen die Arbeit sehr umfang- und verantwortungsreich, aber genau deshalb auch überaus spannend. Vorwort Auf die Zukunft, fertig, los! Wir setzen weiterhin auf Innovation, um die Digitalisierung und Energiewende voranzutreiben und einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten. Mit neuen Projekten, einer beispielhaften Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde Kufstein, den Umlandgemeinden und natürlich allen voran unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sorgen wir auch zukünftig dafür, dass die Stadtwerke Kufstein weiterhin Vorreiter in der kommunalen Versorgung sind. Ich freue mich auf die weitere gemeinsame Zusammenarbeit – herzlichen Glückwunsch zum 130er! Daniel Gruber Technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Kufstein
Die Geschäftsbereiche und Marken der Stadtwerke Kufstein nach ihrer Entstehung Die Entwicklung der Stadtwerke Kufstein ist eng mit der Stadt Kufstein verbunden und von nachhaltigem Wachstum geprägt. Mit Weitblick wurden neue Geschäftsfelder erschlossen, wobei die Anliegen der Kundinnen und Kunden stets im Mittelpunkt stehen. Daraus haben sich in den letzten 130 Jahren folgende Geschäftsbereiche und Marken entwickelt: KufNet ermöglicht über 15.000 Kundinnen und Kunden ultraschnelles Breitbandinternet, den Empfang von mehr als 200 digitalen TV- und Radiosendern sowie günstige Festnetztelefonie. Pumpwerke und ein Kanalnetz von 60 Kilometern Länge dienen der Abwasserentsorgung von über 2.200 Haushalten. Als Stromnetzbetreiber und Energielieferant versorgen die Stadtwerke Kufstein Kundinnen und Kunden über fünf Umspannwerke und 189 Umspannstationen mit elektrischer Energie. ECK Elektroinstallation ist ein starker Partner für alle elektrotechnischen Anliegen und komplettiert das Angebot durch ein Fachgeschäft mit umfangreichem Sortiment an Haushaltsgeräten und Unterhaltungselektronik. Eines der größten und leistungsfähigsten BiomasseHeizkraftwerke Tirols erzeugt saubere und sichere Wärme für ca. 6.500 Haushalte. Über ein 135 Kilometer langes Leitungsnetz werden rund 22.000 Einwohnerinnen und Einwohner mit Trinkwasser versorgt. 6 ECK Elektroinstallation und Elektro Center Kufstein KufNet – Fernsehen, Internet, Telefon Wasser Strom Abwasser Seit 1987 Seit 1894 Seit 1898 Seit 1898 Seit 1978 Seit 1996 Fernwärme
DIE BETEILIGUNGEN DER STADTWERKE: • Kufgem GmbH (100 %) • Bioenergie Kufstein GmbH (50 %) • Festung Kufstein GmbH (50 %) • Energie West GmbH (10,53 %) Die Stadtwerke im Überblick Elektrofahrzeuge an verschiedenen Standorten in und um Kufstein können als clevere und umweltfreundliche Alternative zum eigenen Auto flexibel gebucht werden. Ein stetig wachsendes Angebot an öffentlichen E-Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Das günstige öffentliche Verkehrsmittel für Kufstein mit etwa 700.000 Beförderungen pro Jahr. Seit 2015 Seit 2006 Seit 2018 Seit 2018 Seit 2006 Seit 2021 Beecar E-Carsharing E-Mobilität Abfallwirtschaft Kaiserlift Kufstein Lehrlingsakademie Stadtbus Der Kufsteiner Recyclinghof, zahlreiche WertstoffSammelstellen, Sperrmüllabholungen und viele weitere Angebote sorgen für eine saubere Stadt. Der 1er-Sessellift wurde 2014 von den Stadtwerken Kufstein übernommen und generalsaniert. Seit 2015 befördert der Kaiserlift seine Gäste bequem ins Naturerlebnis Kaisergebirge. Derzeit werden 14 motivierte Lehrlinge in der eigens dafür entwickelten Akademie bestmöglich ausgebildet. SONSTIGE MITGLIEDSCHAFTEN DER STADTWERKE: • Abwasserverband Kufstein und Umgebung • Abfallentsorgungsverband Kufstein • Innovationsraum Kufstein • KI Kompetenzzentrum Kufstein • Kufstein mobil • Regionalmanagement KUUSK
Die Geschichte der Stadtwerke Kufstein 1893 • Stollenfassung der Hofinger Quelle im Kaisertal. 1894 • Gründung der Stadtwerke Kufstein als „Städtische Wasserleitungsanstalt“. • Errichtung von Rohrleitungen aus dem Kaisertal für die Wasserversorgung. 1898 • Versorgung von Haushalten, Gewerbe- und Industrie- betrieben mit Strom durch das Kraftwerk Sparchen. • Elektrische Straßenbeleuchtung erhellt erstmals Straßen und Gehsteige. • Eröffnung des ersten Kufsteiner Elektroinstallations- betriebes. 1940 • Erstmaliger Zukauf von Strom der TIWAG und Errichtung des ersten Umspannwerkes. 1950 • Inbetriebnahme des Kraftwerkes Weissach. 1969 • Errichtung des Umspannwerkes am Fischergries. 1975 • Inbetriebnahme des Tiefbrunnens Fürhölzl. 1978 • Start der Fernwärmeversorgung für die Kufsteiner Bevölkerung. 1981 • Installation eines dritten Heizwasserkessels für die Fernwärmeversorgung. 1987 • Startschuss zur Herstellung eines Kabel-TV-Netzes. • Das Fernwärme-Heizwerk erhält einen Erdgasanschluss, der Ausstoß von Schwefeloxiden und Ruß wird um 98 % gesenkt. 1989 • Der Name „Elektro Center Kufstein (E*C*K)“ wird das erste Mal für das Verkaufsgeschäft verwendet. 1991 • Gründung des Tochterunternehmens Kufgem. 1994 • Einweihung des Hochbehälters Theaterhütte. 1996 • Übernahme der städtischen Abwasserentsorgung. 1998 • Unter der Marke KufNet startete die Ära „Internet über Kabel-TV“. 8
1999 • Umzug der Stadtwerke Kufstein vom Oberen Stadtplatz in das neue Verwaltungsgebäude am Fischergries. • Inbetriebnahme des neuen Tiefbrunnens Fürhölzl. • Stadtwerke Kufstein werden zur GmbH 2003 • Eröffnung des Biomasse-Heizkraftwerkes in Kufstein durch die Bioenergie Kufstein, ein Gemeinschafts- unternehmen der TIWAG und der Stadtwerke Kufstein. 2005 • Bau des Trinkwasserkraftwerkes in den Zulauf des Hochbehälters Theaterhütte. 2006 • Übernahme der Abfallentsorgung, des Recyclinghofes in der Willy-Graf-Straße sowie des Stadtbusses. 2008 • Die Stadtwerke Kufstein bieten mit ihrer Marke KufNet Telefonie über Kabel-TV an. 2010 • Digitales Fernsehen ist über KufNet verfügbar. • Die Installationsabteilung erhält den Namen ECK Elektroinstallation. 2011 • Eröffnung des neuen Recyclinghofes in Endach. 2013 • Anschaffung eines großen Notstromaggregates zur Sicherung kritischer Infrastruktur. 2014 • Übernahme und Generalsanierung des Kufsteiner Kaiserliftes. 2015 • Der Kaiserlift Kufstein wird am 1. Mai 2015 in Betrieb genommen. • Erweiterung des Stadtwerke Gebäudes am Fischergries. 2018 • Einführung von Beecar E-Carsharing. • Start der Lehrlingsakademie. • Das Umspannwerk Fischergries wird neu gebaut und direkt in das Gebäude der Stadtwerke am Fischergries integriert. 2019 • Abriss des alten Umspannwerk-Gebäudes am Fischergries. 2020 • Eröffnung des „Mini-Recyclinghofes “ in der Münchner Straße. • Kufstein ist die erste österreichische Stadt mit flächendeckendem E-Carsharing. • Eröffnung des Fachgeschäftes Elektro Center Kufstein im Stadtwerke Gebäude am Fischergries. 2021 • Einführung der Beecar-App. • Installation des Hyperchargers für schnelles Laden von E-Autos am Fischergries. • Ringschluss des Fernwärmenetzes zur Erhöhung der Versorgungssicherheit. 2022 • Beecar wird mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wie dem VCÖ-Mobilitätspreis für Tirol. • Das Angebot von ECK Elektroinstallation wird um die Installation von Photovoltaikanlagen erweitert. • Inbetriebnahme der bisher größten Photovoltaikanlage im Versorgungsgebiet am Dach des Recyclinghofes. 2023 • KufNet ist in 15 Tiroler Gemeinden verfügbar und versorgt über 15.000 Kund*innen. • Das ECK Fachgeschäft wird offizieller Expert-Partner. • Erweiterung der Photovoltaikanlage am Recyclinghof – sie deckt nun den Jahresverbrauch von 250 Haushalten. 2024 • Die Stadtwerke Kufstein feiern 130-jähriges Firmenjubiläum. Die Geschichte der Stadtwerke Kufstein DIE STADTWERKE KUFSTEIN SIND AUSGEZEICHNET Ausgezeichnet als Familienfreundlicher Betrieb
Am Anfang war das Wasser 10
Wasser Die Stollenfassung der Hofinger Quelle im Kaisertal. Die Geburtsstunde der Stadtwerke Kufstein Die Kufsteiner Wasserversorgung steht heute auf zwei Standbeinen: Mit der Hofinger Quelle im Kaisertal und dem Tiefbrunnen Fürhölzl als Ausfallreserve ist die Versorgung gesichert. Das war nicht immer so und hat sich über Jahrzehnte entwickelt. Die Geburtsstunde der Stadtwerke Kufstein liegt im Jahr 1894. Vor der Gründung der Städtischen Wasserleitungsanstalt – wie sie damals hieß – erfolgte die Wasserversorgung der Bevölkerung mittels Bach- und Quellwasser über Brunnen und Schächte. Zunehmend traten jedoch gravierende Probleme auf: zu wenig Wasser in kalten Wintern, unzureichende hygienische Verhältnisse sowie fehlendes Löschwasser für die Feuerwehr. Eine Neuordnung der Kufsteiner Wasserversorgung wurde daher ins Auge gefasst. FASSUNG DER HOFINGER QUELLE Untersuchungen ergaben, dass die Hofinger Quelle als einzige Quelle im Umkreis ganzjährig genügend Wasser für die Versorgung der gesamten Stadt führte. Trotz Widerstandes, der den Bau der Quellleitung verzögerte, beschloss der Gemeinderat am 17. Dezember 1892 die Fassung der Hofinger Quelle. Nach Erteilung der wasserrechtlichen Bewilligung wurde 1893 das Grundwasservorkommen mittels Stollenfassung erschlossen. DIE WASSERLEITUNG IM KAISERTAL Innerhalb eines Jahres wurde die Leitungstrasse aus dem Kaisertal fertiggestellt. Am 7. Oktober 1894 ging die neue Wasserleitung offiziell in Betrieb. In den folgenden Jahren wurde das städtische Wasserleitungsnetz auf die Stadtteile Mitterndorf, Weißach, Endach, Sparchen und Thierberg ausgedehnt. Mittels Rohrbrücke überwindet die Wasserleitung unterhalb der Tischofer Höhle den Sparchenbach. Durch die 1894 errichtete Brücke fließt noch heute das Quellwasser aus dem Kaisertal nach Kufstein.
12 LAUFENDE ERWEITERUNG DER WASSERVERSORGUNG 1970 stieß die Wasserversorgung Kufsteins an ihre Grenzen: Mit dem Tiefbrunnen Fürhölzl im Fürhölzlwald beim Kaiseraufstieg konnte ein weiteres Standbein für die Trinkwasserversorgung erschlossen werden. Das aus dem Tiefbrunnen geförderte Grundwasser weist eine einwandfreie Trinkwasserqualität auf und wird ohne weitere Aufbereitung direkt in das Leitungsnetz gepumpt. Im August 1975 war der 75 Meter tiefe Fürhölzl-Brunnen einschließlich der 560 Meter langen Transportleitung betriebsbereit. Seitdem ist dieser Brunnen unverzichtbar, denn er sichert die Versorgung bei Eintrübungen des Hochquellwassers nach Starkregenereignissen und ermöglicht Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten an der Quelle und der Kaisertalwasserleitung. STÄNDIGER AUSBAU DER VERSORGUNG In den 1990er-Jahren wurden unter dem damaligen Wasserwerksleiter Ing. Roland Waldhör die Weichen für die Zukunft gestellt: die Inbetriebnahme der UV-Desinfektionsanlage, der Bau der Ringleitung um die Stadt, die Errichtung des Hochbehälters Theaterhütte, der Neubau des Tiefbrunnens Fürhölzl, die Generalsanierung der Quellleitung im Kaisertal und der Einbau des Trinkwasserkraftwerkes im Hochbehälter Theaterhütte. Der Tiefbrunnen Fürhölzl befindet sich auf Ebbser Gemeindegebiet im Fürhölzl Wald. Der Hochbehälter Theaterhütte wird regelmäßig gereinigt, um die einwandfreie Trinkwasserversorgung zu gewährleisten.
Im Frühjahr 1993 wurde mit dem Bau des Hochbehälters Theaterhütte begonnen und im November 1994 erfolgte die Fertigstellung. In den zwei kreisrunden Wasserkammern mit einem Durchmesser von 25 Metern werden insgesamt 6.000 m³ Trinkwasser gespeichert. Dies deckt den Bedarf von Kuftsteins Bevölkerung für mehr als einen Tag. VOLLER FOKUS AUF DIE VERSORGUNGSSICHERHEIT Die Sicherstellung einer nachhaltigen und ausfallsicheren Trink- und Löschwasserversorgung verlangt jeden Tag aufs Neue vollen Einsatz. Das verantwortungsvolle Team der Stadtwerke kümmert sich um die Instandhaltung von insgesamt 135 Kilometern Wasserleitung und der dazugehörigen Anlagen und Bauwerke. Meistens unbemerkt von den Kundinnen und Kunden werden im Hintergrund laufend Reparaturen, Sanierungen und Erneuerungen durchgeführt. In Zukunft liegt der Fokus weiterhin auf der stetigen Erneuerung des Wasserleitungsnetzes. Wasserverluste und Schäden werden mittels regelmäßiger Zustandskontrolle minimiert. Außerdem sollen Einflüsse auf und Risikofaktoren für das verwendete Grundwasser weiter reduziert werden. Das betrifft das Einzugsgebiet der Hofinger Quelle gleichermaßen wie das Schutz- und Schongebiet des Tiefbrunnens Fürhölzl. Langfristig ist eine Verbundleitung zu den benachbarten Versorgungsnetzen geplant. Diese soll neben dem Tiefbrunnen als weitere Aus- fallreserve dienen. Die Mitarbeiter der Wasserversorgung sichern die einwandfreie Qualität des Trinkwassers. Die Stollenfassung der Hofinger Quelle im Kaisertal. Regelmäßig finden Sanierungsarbeiten an der Wasserleitungstrasse im Kaisertal statt. Wasser
Ohne Strom? Heute nicht mehr vorstellbar ... 14
Bereits Mitte der Achtzigerjahre des 19. Jahrhunderts gab es Pläne, die Stadt Kufstein und die Festung mit elektrischem Licht zu versorgen. Diese wurden aber vorerst zurückgestellt, die Fassung der Hofinger Quelle und die Errichtung der Kaisertalwasserleitung erschien den Verantwortlichen wichtiger. Beim Bau der Quellleitung wurde jedoch bereits eine Werkwasserleitung mitverlegt. Die Geschichte der Kufsteiner Stromversorgung Die Anfänge der Stromversorgung in Kufstein gehen auf das Jahr 1897 zurück. Damals wurde mit dem Bau des Elektrizitätswerkes Sparchen begonnen und im Jahr darauf die Straßen- und Gehsteigbeleuchtung in Betrieb genommen. Seither hat sich viel getan und das Stromnetz der Stadtwerke Kufstein ist auf über 600 Kilometer angewachsen. Laufende Optimierungsmaßnahmen tragen zur Versorgungssicherheit bei und sichern langfristig eine umweltfreundliche Energieversorgung. Das Kraftwerk Sparchen wurde 1898 in Betrieb genommen. 1897 wurde das Kraftwerk Sparchen neben der ehemaligen Sparchner Mühle errichtet. BAU DES KRAFTWERKES SPARCHEN Der Startschuss zur Errichtung des Kraftwerkes Sparchen fiel 1897. Zur Stromerzeugung wurden und werden bis heute der Sparchenbach und das Überwasser der Hofinger Quelle genutzt. Dafür errichtete man im Kaisertal, taleinwärts der bereits 1893 gefassten Hofinger Quelle, am Sparchenbach eine Wasserfassung. Durch die zuvor schon mitverlegte Werkwasserleitung und eine Druckrohrleitung über den Kaiseraufstieg gelangte das Wasser in das Maschinenhaus in Sparchen und trieb dort zwei Turbinen an. ERSTE KUFSTEINER STRASSENBELEUCHTUNG Die im Kraftwerk Sparchen erzeugte Energie wurde hauptsächlich für Beleuchtungszwecke verwendet. Am 18. Dezember 1898 begann der Probebetrieb des Elektrizitätswerkes Sparchen. An diesem Abend erhellten 21 Bogenlampen der neu errichteten öffentlichen Straßenbeleuchtung erstmals Kufsteins Straßen und Gehsteige mit elektrischem Licht. Strom
1924 wurde das ehemalige Theatergebäude erworben, 16 Jahre später errichtete man darin das erste Umspannwerk der Stadtwerke Kufstein. 1940 wurde das Umspannwerk im ehemaligen Theatergebäude errichtet und dafür wurden die Transformatoren angeliefert. Fünf Tage später folgten 1.500 private Glühbirnen in den Haushalten und Gewerbebetrieben der Stadt. Zum Vergleich: Heute beleuchten 2.200 Straßenlaternen das Stadtgebiet. Die Bevölkerung nahm die Elektrifizierung Kufsteins überwiegend positiv auf. Während des Probebetriebes gab es 500 zusätzliche Anmeldungen und vor dem Maschinenhaus in Sparchen drängten sich so viele Schaulustige und Neugierige, dass der ungeregelte Zutritt aus Angst vor Betriebsstörungen untersagt wurde und im Rathaus Eintrittskarten ausgegeben werden mussten. ERSTE SANIERUNGSMASSNAHMEN Um die Jahrhundertwende stieg die Bevölkerungszahl und immer mehr Betriebe setzten Elektromotoren ein. Um den steigenden Strombedarf zu decken, wurde im Maschinenhaus des Kraftwerkes Sparchen eine dritte Turbine installiert. Ein zusätzlicher Dieselmotor am Fischergries mit 300 PS sorgte ab 1908 für noch mehr Leistung, um den Spitzenbedarf abzudecken und bei Ausfall der Wasserkraftanlage einzuspringen. Gerade im Winter, wenn das Bachwasser knapp 16 und die Stromproduktion entsprechend geringer war, benötigten Bevölkerung und Industrie den meisten Strom. In den Jahren 1922 und 1924 erfolgte daher der erste große Umbau der Wasserkraftanlage. In diese Zeit fällt auch die Einführung von Stromzählern. Diese Maßnahme brachte eine indirekte Energiegewinnung, da durch die lückenlose Erfassung der Strombeziehenden dem zunehmenden Stromdiebstahl Einhalt geboten wurde. Durch einen Sprengstoffanschlag auf die Kaisertalleitungen im Juni 1934 wurde die Wasserzufuhr zum Kraftwerk Sparchen unterbrochen. Mithilfe des Dieselmotors konnte die Stromversorgung notdürftig aufrechterhalten werden.
Der Bau des Umspannwerkes des Kraftwerkes Weissach zwischen 1949 und 1950. ERSTER FREMDBEZUG Der Stromverbrauch stieg stetig an und so wurde immer wieder nach Möglichkeiten gesucht, den steigenden Bedarf zu decken. 1935 wurde das Elektrizitätswerk am Seebach in Thiersee gekauft – der Grundstein für die Stromversorgung von Thiersee durch die Stadtwerke Kufstein war gelegt. Ab 1940 reichte die Stromproduktion des Kraftwerkes Sparchen nicht mehr aus, um den Stromverbrauch in Kufstein zu decken. Daher musste Strom von der TIWAG bezogen werden. Das Kraftwerk Weissach und das Fernheizwerk im Stadtteil Endach. Der aktuelle Stadtwerke Prokurist Johannes Juffinger bei der Errichtung einer Umspannstation in Thiersee im Jahr 1999. Zu diesem Zweck wurde im ehemaligen Theatergebäude am Fischergries, das die Stadtwerke bereits 1924 erworben hatten, das erste Umspannwerk errichtet. AUSBAU DER STROMVERSORGUNG Während des Zweiten Weltkrieges kam es zu zahlreichen Schäden am Stromnetz, die immer wieder durch Improvisationen behoben werden konnten. Der Stromverbrauch hatte sich zwiStrom
schen 1940 und 1949 fast vervierfacht: Die Südtiroler Siedlung entstand und ab 1945 wurden viele Kriegsflüchtlinge in Kufstein untergebracht. Daher gab es immer wieder Pläne, die Eigenproduktion zu erhöhen. Durch den Bau des Kraftwerkes bei der Weissache, das 1950 in Betrieb ging, konnte der Fremdbezug von 70 % auf 40 % gesenkt werden. Wegen des allgemeinen Wirtschaftsaufschwungs war dies nur von kurzer Dauer. Im Jahr 1962 wurde das Kraftwerk Weissach auf die doppelte Leistung ausgebaut, was jedoch auf längere Sicht keine Entspannung bei der Eigenversorgung brachte. GEMEINSAM FÜR DIE VERSORGUNGSSICHERHEIT Ein weiterer Schritt in Richtung sichere Stromversorgung erfolgte 1969: Gleichzeitig mit dem Umspannwerk Kufstein, das die TIWAG errichtete, bauten die Stadtwerke das Umspannwerk Fischergries. Zusätzlich wurden zur Abdeckung von Spitzenlasten 1977 und 1981 zwei große Dieselmotoren neben dem Kraftwerk Weissach errichtet. Die Abwärme dieser wurde für das ebenfalls neu errichtete Fernheizwerk genutzt. Mitte der 1990er-Jahre wurden die Motoren wieder abgebaut und verkauft. 2020 übergab Oswald Feuersinger nach 47 Dienstjahren die EVUBetriebsleitung an Gerhard Unterpertinger. Die Wehranlage des Kraftwerks Weissach 1962. Ab Mitte der 1990er-Jahre begann ein intensiver Ausbau aller Stromnetze im gesamten Versorgungsgebiet. Zahlreiche Umspannwerke und Trafostationen entstanden. In den 2000er- Jahren wurden die Ackern Alm, die Kala Alm und das Pendlinghaus in Thiersee mit Strom versorgt und bestehende Netze wie zum Beispiel im Kaisertal oder im Gebiet Dux sowie Brentenjoch bis Steinberg neu errichtet. EREIGNISSE DER LETZTEN JAHRE Kontinuierliche Sanierungsarbeiten prägten die folgenden Jahre: Zur Jahrtausendwende wurde das Kraftwerk Sparchen revitalisiert, 2011 das Kraftwerk Weissach inklusive der zugehörigen Wehranlage. Ab 2016 wurden Smart Meter eingeführt. Die vollelektronischen Stromzähler ersparen den Kundinnen und Kunden das manuelle Ablesen der Zählerstände und helfen, den Energieverbrauch im Blick zu behalten und zu optimieren. 2018 wurde das Umspannwerk Fischergries neu gebaut und direkt in das Gebäude der Stadtwerke am Fischergries integriert. 2019 folgte nach 50 Jahren der Abriss des 1969 errichteten Trafogebäudes. 18
Die bisher größte Photovoltaikanlage im Kufsteiner Stadtgebiet befindet sich auf den Dächern des Recyclinghofes und der Bioenergie Kufstein. ERNEUERBARE ENERGIEN IM FOKUS Auf dem Dach des Kufsteiner Recyclinghofes wurde im Juli 2022 die bisher größte Photovoltaikanlage im Versorgungsgebiet der Stadtwerke in Betrieb genommen. Im Sommer 2023 wurde die Anlage erweitert: Auf dem Gebäude der Bioenergie Kufstein, einem Gemeinschaftsunternehmen der TIWAG und der Stadtwerke Kufstein, wurden weitere Photovoltaikpaneele installiert. Die Gesamtleistung der Anlage reicht nun aus, um den Jahresverbrauch von 250 Kufsteiner Haushalten, insgesamt ca. 700.000 kWh pro Jahr, zu decken. WIE GEHT ES WEITER? Im Bereich der Stromversorgung setzen die Stadtwerke vor allem auf die Digitalisierung sowie den Ausbau und die Verstärkung der Stromnetze. So können die hohen Belastungen, die durch die Einspeisung erneuerbarer Energien, aber auch durch erhöhte Entnahmen wie beispielsweise durch E-Ladestationen entstehen, ohne Ausfälle bewältigt werden. Der kontinuierliche Ausbau der Netze trägt dazu bei, das Risiko von längeren Stromausfällen zu minimieren und die Versorgungssicherheit im gesamten Versorgungsgebiet weiter aufrechtzuerhalten bzw. zu erhöhen. Strom
20 Von der ersten Glühbirne zum Smart Home
Im Wegmann-Haus am Oberen Stadtplatz hatte das Verkaufsgeschäft der Stadtwerke Kufstein seinen Ursprung. Wenig später verlegte man den Laden in die Kirchterrasse neben dem Rathaus, wo auch die Installationsabteilung untergebracht war. 1924 wechselte die wachsende Installationsabteilung in die Werkstätten und Lagerräume des alten Theatergebäudes am Fischergries. Das Geschäft wurde in die Erdgeschossräume des Rathauses verlegt. Jahrzehntelang war die Installationsabteilung der Stadtwerke Kufstein Alleinanbieter auf diesem Gebiet. Elektroinstallationen durften nach einem Erlass der „Elektrizitätswerk-Commission“ zunächst nur städtische Unternehmen oder solche mit einer Konzession vornehmen. Immer mehr befähigte Installationsfirmen ließen sich im Laufe der Jahre in Kufstein nieder und es wurde für die Installationsabteilung immer schwieriger, große Aufträge an Land zu ziehen. Der Fokus dieses Bereiches der Stadtwerke wurde daher auf kleinere bis mittlere Projekte und auf den Kundendienst verlagert. Das Ziel war es, schnelle, gründliche und preiswerte Serviceleistungen anzubieten. Dies sollte durch eine gut ausgebildete Mannschaft und modern ausgestattete Fahrzeuge erreicht werden. ECK Elektroinstallation im Wandel der Zeit Mit der Inbetriebnahme des Kraftwerkes Sparchen im Dezember 1898 entstand die Nachfrage nach Leuchtmitteln und Elektroinstallationsarbeiten. So wurden zwei Nebenbetriebe der Stadtwerke Kufstein gegründet: ein Verkaufsgeschäft und eine Installationsabteilung. Das ehemalige Elektro Center Kufstein am Oberen Stadtplatz. ECK Elektroinstallation Prospekt des Elektro Center Kufstein aus dem Jahr 1997.
NEUER NAME: ELEKTRO CENTER KUFSTEIN Die alte Volksschule wurde zum nächsten Standort des Verkaufsgeschäftes, die Installationsabteilung blieb weiterhin am Fischergries. Die Stadtwerke Kufstein kauften 1967 das Gebäude am Oberen Stadtplatz und bauten die Gerätehallen zu einer modernen Präsentationsfläche um. 1972 war das gesamte Gebäude so weit renoviert, dass auch die unter Platzmangel leidende Verwaltung einziehen konnte. Der Konkurrenzkampf auf dem Elektrogeräte-Markt nahm stetig zu. Im Jahr 1989 wurde daher die Geschäftsfläche modernisiert: Die Warenrepräsentation, Kundenbetreuung und ein attraktives Erscheinungsbild standen im Vordergrund. Als „Elektro Center Kufstein (E*C*K)“ nahm das Elektro-Fachgeschäft schnell die erste Stelle im Bezirk ein. Neuheiten und modernste Produkte der Unterhaltungselektronik weckten das Interesse vieler neuer Kundinnen und Kunden. Die am Geschäft angeschlossene Werkstätte entwickelte sich zu einer beliebten Anlaufstelle bei Reparaturen. Mit der Eröffnung des neuen Stadtwerke Gebäudes am Fischergries im Oktober 1999 fand die Installationsabteilung den Standort, an dem sie bis heute als ECK Elektroinstallation zu finden ist. AUS DER INSTALLATIONSABTEILUNG WIRD „ECK ELEKTROINSTALLATION“ Das Elektro Center Kufstein am Oberen Stadtplatz existierte bis ins Jahr 2001. Danach wurde es geschlossen und 2003 in Kooperation mit Elektro Arnold das Verkaufsgeschäft „Elektro City“ im ehemaligen Ritter Haus gegründet. Mit der Übersiedlung in die Kufstein Galerien im Jahr 2010 zogen 22 Das Team von ECK Elektroinstallation wächst stetig. 2018 waren es noch 17 Mitarbeiter, aktuell sind es bereits 30. sich die Stadtwerke Kufstein aus der Kooperation zurück und die Installationsabteilung erhielt den offiziellen Namen ECK Elektroinstallation. WIEDERBELEBUNG DES FACHGESCHÄFTES Gab es im Gebäude der Stadtwerke Kufstein am Fischergries schon viele Jahre einen Lagerverkauf von ECK Elektroinstallation, wurde dort 2021 wieder ein richtiger Shop mit Ausstellungsfläche eingerichtet. Das Fachgeschäft komplettiert das Angebot im Bereich Elektrotechnik. Kundinnen und Kunden wird beste Beratung mit kompetentem Service geboten. Durch die Kooperation mit dem Elektrofachhändler Expert können nahezu alle Wünsche erfüllt werden. Seit November 2023 ist das Elektro Center Kufstein offizieller Exklusivpartner von Expert in Kufstein und bietet dadurch ein noch umfassenderes Sortiment an. Franz Lidl übergab 2019 die Leitung von ECK Elektroinstallation an seinen Nachfolger Sebastian Kröll.
IMMER AM AKTUELLEN STAND Im Laufe der Jahre haben sich die Standards in der Elektrotechnik kontinuierlich weiterentwickelt. Laufende Fortbildungen garantieren, dass die Mitarbeiter von ECK Elektroinstallation immer auf dem neuesten Wissensstand sind und auch Profis in Bereichen wie Smart Home, LED, Netzwerk- und Datentechnik oder E-Mobilität sind. Seit gut zwei Jahren wurde das Angebot um die Installation von Photovoltaik-Anlagen erweitert. Ein eigenes Team kümmert sich um die Planung, Installation und Inbetriebnahme dieser Projekte. ECK Elektroinstallation ist ein starker Partner für alle elektrotechnischen Anliegen, egal ob für Privat-, Gewerbe-, Industrie- oder Kommunalkundinnen und -kunden. Georg Kitzbichler, Martin Unterpertinger und Sebastian Kröll, Bereichsleiter von ECK Elektroinstallation, bilden das Führungstrio. Das moderne Fachgeschäft bietet professionelle Beratung sowie eine ansprechende Präsentation von Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräten. Das Elektro Center Kufstein, wie es heute aussieht. ECK Elektroinstallation
Wärme & Strom aus Holz 24
Die ersten Überlegungen zur Errichtung eines Fernheizwerkes begannen bereits 1970. Man wollte den Hausbrand reduzieren und das Wasserschutzgebiet des Tiefbrunnens Fürhölzl, das einen Großteil des Stadtgebietes umfasst, schonen. Das Heizwerk sollte außerdem zukünftige Großprojekte wie das Inntalcenter mit Wärme versorgen. Abgesehen davon wurde die Wärmeerzeugung in einer Großanlage als wirtschaftlicher und umweltfreundlicher eingestuft als die Eigenerzeugung in den einzelnen Haushalten. Für den Standort neben dem Kraftwerk Weissach entschied man sich, weil hier ausreichend Platz für Erweiterungen vorhanden war und das Stadtbild nicht unter den zwei Schornsteinen leiden würde. STARTSCHUSS FÜR DEN BAU Am 10. April 1978 begannen die Bauarbeiten für die Fernwärmeversorgung. Das Leitungsnetz war bereits Mitte Juni betriebsbereit, aufgrund von Lieferverzögerungen konnten die Arbeiten an der Kesselanlage erst verspätet finalisiert werden. Am 10. Oktober 1978 wurde die Anlage schließlich mit Schweröl statt mit Flüssiggas in Betrieb genommen. Zu diesem Zeitpunkt war das Fernwärmenetz im Stadtgebiet fünf Kilometer lang und es wurden 41 Abnehmerinnen und Abnehmer versorgt. Im Februar 1981 hatte sich das Fernwärmenetz bereits auf 18 Kilometer ausgedehnt und die Zahl der Abnehmerinnen und Abnehmer war auf 200 angestiegen. Daher wurden ein dritter Heizwasserkessel für den Betrieb mit Gas und ein Elektrodenkessel für den Sommerbetrieb installiert. 1982 wurde ein Teil der geplanten Ringleitung in Zell gebaut. Mitte der 80er Jahre befand sich das Heizkraftwerk in einer wirtschaftlich schwierigen Situation: Die Kreditzinsen und die Preise für der Ölpreis stieg aber schon in den 70er-Jahren. Zudem geriet das Kraftwerk in den Fokus der Öffentlichkeit. Umweltprobleme im Betrieb wurden aufgedeckt: Durch den wiederholten Einsatz von Schweröl und einer nicht ausreichend funktionierende Filteranlage hatte sich die Luftqualität in Kufstein deutlich verschlechtert. Der damalige Stadtwerkedirektor wurde abgesetzt. Nach Anschaffung einer KugelregenReinigungsanlage konnte die Luftqualität wieder verbessert werden. In dieser Zeit wurde auch erstmals der Einsatz von Dank Biomasse-Heizkraftwerkes unabhängig versorgt Die Geschichte des Fernheizwerkes reicht bis ins Jahr 1978 zurück. Damals wurde es mit Flüssiggas und Heizöl betrieben, ab 1988 mit Erdgas. Heute ist es ein Biomasse-Heizkraftwerk, das die Bevölkerung von Kufstein nachhaltig mit Wärme und Strom versorgt. 1978 wurden die Rohre für die Fernwärmeversorgung an der Innpromenade verlegt. Erdgas als alternative Heizmöglichkeit diskutiert. Infolge eines Brandes von Teilen der Abgasfilteranlage im November 1986 musste das Fernheizwerk seinen Betrieb einschränken und auf den Einsatz von Öl verzichten. Die Verhandlungen mit BayernGas über einen Erdgasanschluss waren zu diesem Zeitpunkt schon weit fortgeschritten. Die Umstellung erfolgte bereits ein Jahr später, was den Ausstoß von Schwefeloxiden und Ruß um 98 % senkte. Die Hauptverursacher der Luftverschmutzung, die beiden Dieselaggregate, legte man 1992 still. ZUKUNFTSWEISENDES BIOMASSE-HEIZKRAFTWERK Im Dezember 2003 folgte ein weiterer Meilenstein: Die Bioenergie Kufstein GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen der TIWAG und der Stadtwerke Kufstein, nahm auf einer Fläche von 15.000 m² das damals größte und leistungsstärkste Biomasse-Heizkraftwerk Österreichs in Betrieb. Ab diesem Zeitpunkt wurde das Fernheizwerk nicht mehr mit Gas und Öl, sondern mit nachwachsenden Rohstoffen betrieben. Das Fernwärme
brachte viele Vorteile: Unabhängigkeit von Öl und Gas, weniger Schadstoffe und eine höhere Wertschöpfung in der Region Kufstein. Fast zwei Drittel des gesamten Wärmebedarfs der Kufsteiner Bevölkerung werden durch das Biomasse-Heizkraftwerk gedeckt. TAUSENDE TONNEN CO2 EINGESPART Die Verbrennung der eingesetzten Biomasse ist CO2-neutral und ersetzt jährlich den Verbrauch von fast neun Millionen Litern Heizöl. Das entspricht einer jährlichen CO2-Einsparung von 26.000 Tonnen. Das Holz stammt dabei ausschließlich aus regionalen Wäldern und ist unbehandelt. Nur die Teile eines Baumes, die nicht anders verarbeitet werden können, landen zerkleinert als Hackschnitzel im Biomasse-Heizkraftwerk. Dort werden sie verbrannt und erzeugen Strom und Wärme. Bei der Verbrennung der völlig unbehandelten Baumreste wird nur das CO2 freigesetzt, das die Bäume zuvor aus der Luft gefiltert und gespeichert haben. Biomasse heizt also CO2-neutral. Um möglichst effizient zu arbeiten, wird immer nur so viel Energie erzeugt, wie gerade benötigt wird. Als Hackschnitzel zerkleinert wird Holz im Biomasse-Heizkraftwerk für die Produktion von Wärme und Strom verwendet. für die Stromerzeugung erneuert und die Verbrennungsregelung des Biomassekessels auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Die noch vorhandenen Erdgaskessel wurden ab diesem Zeitpunkt nur noch zur Spitzenlastabdeckung und für Revisions- sowie Sanierungsarbeiten benötigt. FERNWÄRME-RINGSCHLUSS Mitte Mai 2021 wurden umfangreiche Erweiterungen am Fernwärmenetz vorgenommen. Es wurde zu einem Ring zusammengeschlossen, der eine nahezu lückenlose Versorgung sicherstellt. Bei Sanierungsarbeiten, Reparaturen oder größ- eren Anschlussarbeiten muss die Fernwärme nicht mehr abgeschaltet werden. Außerdem wird der Druck im gesamten Netz besser verteilt. Der Zusammenschluss der Netzabschnitte wurde bereits 1979 bei der Errichtung der ersten Rohre für die Fernwärmeversorgung eingeplant. DIE VERSORGUNG IST GESICHERT Die Fernwärmeversorgung in Kufstein funktioniert auch bei Störungen in der Lieferkette. Vor allem vor Wintereinbruch werden im Biomasse-Heizkraftwerk Vorräte angelegt, um die Wärmeversorgung sicherzustellen. So kann das BiomasseHeizkraftwerk mehrere Wochen autark betrieben werden. Zudem ist Holz ein kontinuierlich nachwachsender und regionaler Brennstoff, der aufgrund der kurzen Wege schnell zum Heizkraftwerk transportiert werden kann. Das Biomasse-Heizkraftwerk ist genau auf den Bedarf von Kufstein ausgelegt: 90 % der benötigten Wärme für Heizung und Warmwasser werden gedeckt. Die restlichen 10 % feuert bei Bedarf einer der drei noch vorhandenen Gaskessel zu. ZUSAMMENARBEIT DER TIWAG UND DER STADTWERKE Die TIWAG und die Stadtwerke erweisen sich bei der Fernwärmeversorgung als eingespieltes Team. Die Bioenergie Kufstein GmbH ist ein Gemeinschaftsunternehmen, an dem die TIWAGTiroler Wasserkraft AG und die Stadtwerke Kufstein GmbH zu 2014 wurde die Turbine getauscht und die Verbrennungsregelung des Biomasse-Kessels auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Die Verbrennung von Holz ist CO2-neutral, da ein Baum maximal so viel CO2 freisetzt, wie er für sein Wachstum benötigt hat. 26 NEBENPRODUKT STROM Um die Effizienz des Kraftwerkes weiter zu steigern, haben sich die TIWAG und die Stadtwerke 2014 für die Umstellung auf den wärmegeführten Betrieb entschieden. Dieser richtet sich nach dem Wärmebedarf der Kundinnen und Kunden, der Bedarf an Holzhackschnitzeln wird dadurch deutlich reduziert. Der erzeugte Strom wird im Gegensatz zu früher als wertvolles „Abfallprodukt“ betrachtet. Der durch die Erwärmung des Wassers entstehende Dampf treibt eine Turbine zur Stromerzeugung an. 22 Millionen Kilowattstunden Ökostrom werden so produziert, was etwa dem Jahresverbrauch von 6.400 Haushalten entspricht. Für die Umstellung wurden die Turbine
je 50 % beteiligt sind. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtwerke kümmern sich in dieser Kooperation um die Erstkontakte und Anschlussarbeiten bei den Kundinnen und Kunden sowie um Ausbau- und Sanierungsarbeiten am Fernwärmenetz. AUSBAU DER FERNWÄRMEVERSORGUNG Die kontinuierliche Netzverdichtung und die Erweiterung des Versorgungsgebietes machen einen Ausbau der Ausfallreserve notwendig. Aus diesem Grund ist ein „dezentrales Spitzenlast- und Ausfallreserve-Heizwerk“ im Bereich Edschlösslweg geplant. Durch die Schaffung dieses zweiten Einspeisepunktes am anderen Ende von Kufstein wird die Versorgungssicherheit des Fernwärmenetzes deutlich verbessert. VORTEILE DER FERNWÄRME • Saubere Energie und Ökostrom • 365 Tage rund um die Uhr verfügbar • Einfache und bequeme Nutzung • Keine Vorratshaltung von Brennmitteln • Günstiger als vergleichbare Heizsysteme • Niedrige Investitionskosten • Regionale Wertschöpfung Beim 2021 erfolgten Ringschluss konnten bereits vorhandene Leerverrohrungen im Innsteg bei der Münchnerstraße für die Fernwärme genutzt werden. Geschäftsführer Walter Eisenmann überwacht und kontrolliert in der Zentrale der BiomasseAnlage das vollautomatische System. Fernwärme SO FUNKTIONIERT EIN BIOMASSE HEIZKRAFTWERK:
28 Von Kabelfernsehen zu HighspeedInternet
DER ANFANG: KABELFERNSEHEN FÜR DIE FESTUNGSSTADT Um der Kufsteiner Bevölkerung nicht nur den Empfang von ORF, sondern auch von ARD, ZDF und dem Bayrischen Fernsehen zu ermöglichen, wurde in den 1980er-Jahren eine Gemeinschaftsantennenanlage rund um die Festung errichtet. 1987 fiel der Startschuss für den Aufbau eines Kabel-TV Netzes. Dieses sollte in erster Linie Freileitungen und Dachantennen ersetzen. Strom, Telefon und Kabelfernsehen wurden in einem gemeinsamen Graben bis zu den jeweiligen Wohnhäusern geführt. Damit legte man – ohne es zu wissen – den Grundstein für das spätere Angebot von KufNet. Ausgehend von Zell über Weissach nach Sparchen und Ebbs-Eichelwang zog sich der Ausbau über mehrere Jahre hin. Zur Jahrtausendwende war Kabel-TV schließlich in der Stadt Kufstein und über die Gemeindegrenze hinaus bis nach EbbsEichelwang verfügbar. KUFINFO: VOM TELETEXT ZUR LOKALEN FERNSEHSENDUNG Anfang der 1990er-Jahre startete der Teletext KufInfo mit Nachrichten und Standbildern aus der Region. Von 1996 bis zur Jahrtausendwende produzierten die Stadtwerke Kufstein in Kooperation mit dem Lokalfernsehen Rosenheim eine eigene 12-minütige Wochensendung mit bewegten Bildern. Nach der Erweiterung des Lokalfernsehens Unterland zum Lokalfernsehen Tirol beendeten die Stadtwerke Kufstein ihre Beteiligung im Bereich Lokal-TV. DIE REVOLUTION: INTERNET ÜBER KABEL-TV War das Internetsurfen Ende der 1990er-Jahre geprägt von lästigem Einwählen über ratternde Modems, langsamen Übertragungsraten und horrenden Telefonkosten, gingen die Stadtwerke Kufstein völlig neue Wege: Unter der Marke KufNet begann 1998 die Ära „Internet über KabelTV“. Vorteile wie monatliche Fixkosten sowie stabile und schnelle Leitungen machten den neuen Geschäftsbereich schnell sehr beliebt. KufNet: eine Erfolgsgeschichte Versorgten die Stadtwerke Kufstein vor 40 Jahren die Festungsstadt mit einer Handvoll Fernsehsendern, so ermöglicht KufNet heute über 15.000 Kundinnen und Kunden in 15 Tiroler Gemeinden ultraschnelles Breitbandinternet, den Empfang von mehr als 200 digitalen TV- und Radiosendern sowie günstige Festnetztelefonie. Die alte Kopfstation in den 1990er-Jahren. Von hier aus wurden die Haushalte mit Kabelfernsehen versorgt. KufNet
NÄCHSTE AUSBAUSTUFE: TELEFONIEREN ÜBER KABEL-TV Neben dem Internet bietet KufNet seit 2008 auch erfolgreich Festnetztelefonie an. Mit günstigen Gesprächsgebühren ohne Vertragsbindung und mit lokaler Rufnummer wird dieser Service in Kooperation mit talk2U angeboten. Bis heute nutzen 3.000 Kundinnen und Kunden dieses Angebot. DIGITALES FERNSEHEN: PROGRAMMVIELFALT IN BESTER QUALITÄT 2010 kamen KufNet-TV-Kundinnen und -Kunden erstmals in den Genuss von digitalem Fernsehen mit knapp 200 Sendern. Im Laufe der Monate stieg die Zahl der digitalen Fernsehprogramme stetig an und immer mehr Sender strahlten in HD-Qualität aus. Um dieser Entwicklung standhalten zu können, investierten die Stadtwerke Kufstein über 80.000 Euro in die Modernisierung der TV-Kopfstation. Neben brillanten Fernsehbildern war es den Kundinnen und Kunden ab Jänner 2012 erstmals möglich, einen Sendersuchlauf mit einer geordneten und vorgereihten Senderliste durchzuführen. Im Zuge Josef Maier (ehemaliger Kabel-TV Techniker) und Peter Berger (damaliger Betriebsleiter) sowie Armin Eder (aktueller Prokurist und Bereichsleiter KufNet) im Jahr 1990. der Umstellung startete auch der Informationskanal mit Lokal-TV Sendungen, Webcams aus den Skigebieten und Informationen der Stadtwerke. KUFNET WÄCHST: VERSORGUNG DER UMLIEGENDEN GEMEINDEN Bis Ende 2015 war KufNet Fernsehen, Internet und Telefon nur in der Stadt Kufstein, in der Gemeinde Langkampfen sowie in Teilen von Ebbs verfügbar. Mit den Förderungen von Bund und Land für den Glasfaserausbau Mit schwerem Gerät wurden die Verrohrungen für die Glasfaserkabel im Jahr 2014 von Kufstein nach Unterlangkampfen gepflügt. 30
erhielten die Kundinnen und Kunden in Thiersee und in den Gemeinden des Planungsverbandes 28 (Ebbs, Niederndorf, Erl, Niederndorferberg, Rettenschöss, Walchsee, Kössen und Schwendt) ab 2016 Zugang zu KufNet-Produkten. 2019 stieg die Anzahl der versorgten Gemeinden erneut: In Kirchbichl und Söll nahmen gemeindeeigene Glasfasernetze mit KufNet-Diensten ihren Betrieb auf. Durch den Radwegbau Der damalige Landesrat Anton Mattle mit den Vertreter*innen der Planungsverband 28-Gemeinden sowie den Vertretern der Stadtwerke Kufstein Markus Atzl (damaliger Geschäftsführer, Erster von links) und Armin Eder (aktueller Prokurist und Bereichsleiter KufNet, Dritter von rechts). Aktuell ist KufNet in 15 Gemeinden verfügbar. von Schwoich nach Söll erreichten KufNet-Glasfaserleitungen auch Schwoich-Egerbach. Ein Meilenstein für KufNet wurde 2022 mit der Glasfaser-Zusammenschaltung aller Orte am Wilden und Zahmen Kaiser erreicht. Die jüngste KufNetGemeinde ist Bad Häring. Hier erhielten Ende 2023 erste Kundinnen und Kunden Zugang zu ultraschnellem Internet. Die Gemeinde Schwoich startet demnächst mit einem Breitbandausbau. Auch hier bewirbt sich KufNet als Provider. Aktuell ist KufNet in 15 Gemeinden verfügbar: Kufstein, Langkampfen, Ebbs, Erl, Niederndorf, Niederndorferberg, Rettenschöss, Walchsee, Kössen, Schwendt, Söll, Schwoich, Kirchbichl, Thiersee und Bad Häring. FÜR DIE ZUKUNFT GEWAPPNET Seit einigen Jahren wird parallel zur Gebietserweiterung auch im eigenen Versorgungsnetz von KufNet massiv in die Glasfasertechnologie investiert. Dies dient einer noch höheren Verfügbarkeit mit noch mehr Highspeed-Internet für Unternehmen und Privathaushalte. Sämtliche Arbeiten werden fast ausschließlich mit eigenem Personal durchgeführt: von den Verlegearbeiten über die Installation im Haus bis zum Support. Die mittlerweile 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen täglich dafür, dass mehr als 15.000 Kundinnen und Kunden mit ultraschnellem Breitbandinternet, HD- Fernsehen sowie günstiger Festnetztelefonie versorgt werden. KufNet Ebbs Kössen Schwendt Schwoich Thiersee Erl Kufstein Söll Niederndorferberg Rettenschöss Walchsee Niederndorf Kirchbichl Bad Häring Langkampfen
32 Sauber. Effizient. Zukunftssicher.
Abwasser Mit dem Auftrag, das sanierungsbedürftige Rohrnetz zu erneuern und in einem ordentlichen Zustand zu erhalten, übergab die Stadtgemeinde 1996 die Aufgabe der Abwasserentsorgung an die Stadtwerke Kufstein. Seitdem sind die Stadtwerke für den Betrieb und die Instandhaltung der Abwasserentsorgung zuständig. In diese Zeit fällt auch die Fertigstellung der vier großen Regenüberlaufbecken Wendlinger, Festung, Fischergries und Sparchen. Die Planung und der Bau starteten noch unter Aufsicht der Stadtgemeinde, die Fertigstellung erfolgte durch die Stadtwerke. Die Rückhaltebecken puffern bei Starkregen den ersten Spülstoß und verhindern so das Ausleiten von stark verschmutztem Abwasser in den Inn. EFFIZIENTE SANIERUNG DES KANALNETZES Das Kanalnetz wurde seitdem kontinuierlich saniert. Aufgeteilt in insgesamt 12 Sanierungsabschnitte, erfolgte von 1999 bis ins Jahr 2010 die Sanierung des gesamten Rohrleitungsnetzes und der zugehörigen Schachtbauwerke. Die Sanierungsarbeiten konnten bereits damals weitgehend ohne Grabungsarbeiten durchgeführt werden. Mittels grabenlosen Inliner-Systems wurden dabei die schadhaften Rohrleitungen mit statisch selbsttragenden Innenauskleidungen erneuert. Das grabenlose Sanierungsverfahren erwies sich als wesentlich effizienter, schneller und dadurch auch kostengünstiger. Aktuell beschäftigen sich die Stadtwerke Kufstein mit der laufenden Instandhaltung des Kanalnetzes. Mit dem Entstehen kleinerer Gewerbegebiete am Stadtrand sind nach wie vor Erweiterungen des Kanalnetzes notwendig. Die Abwasserentsorgung als neuer Betriebszweig Seit 1996 betreiben die Stadtwerke Kufstein auch das Kufsteiner Abwassernetz. Zuvor lag die Zuständigkeit bei der Stadtgemeinde und dem Bauhof. Die Abwasseranlagen müssen regelmäßig gewartet werden, so auch die Regenüberlaufbecken im Versorgungsgebiet. Schäden in Kanalschächten und an Bauwerken werden mittels Laserscannings und Bilddokumentation festgestellt. Gleichzeitig erfolgt eine dreidimensionale Vermessung.
Für ein sauberes Kufstein 34
ÜBERNAHME IM JAHR 2006 Im Jahr 2006 wurde der Bereich Abfallwirtschaft von der Stadtgemeinde an die Stadtwerke ausgegliedert, um die Entsorgungsbereiche Abwasser und Abfall an einer zentralen Stelle zu bündeln. Damit verbunden war auch die Übernahme des damals noch gemeinsam mit der Stadtgärtnerei genutzten Recyclinghofes in der Willy-Graf-Straße. 2011: NEUERÖFFNUNG RECYCLINGHOF KUFSTEIN Der 1995 errichtete Recyclinghof stieß mit der Zeit an seine Kapazitätsgrenzen. Deshalb investierten die Stadtwerke Kufstein rund 2,8 Millionen Euro in den Bau eines neuen Recyclinghofes. Angrenzend an das Gelände des BiomasseHeizkraftwerkes in Endach entstanden auf einer Fläche von 3.100 m² 23 überdachte Containerstellplätze, ein Großteilelager und ein Betriebsgebäude. Mit einem großen Fest für die Bevölkerung wurde der neue Recyclinghof am 4. Juni 2011 feierlich eröffnet. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher überzeugten sich vom Abfallwirtschaft in der Festungsstadt Die Stadtwerke Kufstein sind für die Abfallwirtschaft in der Festungsstadt zuständig. Dazu gehören beispielsweise die Abholung von Rest- und Biomüll, der Betrieb des Kufsteiner Recyclinghofes sowie Dienstleistungen wie Sperrmüllabholung oder Abfallberatung. Auch die Organisation der Frühjahrsreinigung, der Elektroaltgeräte Abholaktion oder der Christbaumentsorgung fällt in den Zuständigkeitsbereich der Abfallwirtschaft. gelungenen Neubau. So erfolgreich die Eröffnung war, so positiv entwickelt sich seither der Betrieb am neuen Standort in Endach. Anfang September zählte man bereits die 10.000ste Kundin. Der „alte“ Recyclinghof im Jahr 2005, betrieben von der Stadt Kufstein. Bürgermeister Martin Krumschnabel übergab 2011 gemeinsam mit dem damaligen Landeshauptmann-Stellvertreter Hannes Gschwentner symbolisch das Recyclinghof-Hinweisschild an den ehemaligen Stadtwerke-Geschäftsführer Franz Mayer und den Recyclinghof-Leiter Manfred Zöttl. Zahlreiche Besucher*innen bei der Recyclinghof-Eröffnung am 4. Juni 2011. Abfallwirtschaft
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